Ein sehr enger Kurs, auf einer Kartbahn-ähnlichen Strecke. Pylone stehen weitestgehend auf der Ideallinie. An 2-3 Ecken stehen sie tückisch, so daß sie mit dem rechten Hinterrad geworfen werden können. Wer die Curbs schneidet riskiert es 3 Strafsekunden durch eine geworfene Pylone zu riskieren.

Wenn man dem Wetterbericht Glauben schenkte, dann war das Schlimmste zu befürchten. Es war Regen für das ganze Wochenende angekündigt. Und das nachdem wir nach 2 Jahren Pause endlich wieder eine Genehmigung für einen Automobil-Clubslalom in Nußloch bekommen hatten! Nun denn zum Glück regnete es den ganzen Samstag und hörte in der Nacht zum Sonntag schließlich auf.
Das Streckenlayout glich dem aus den ersten drei Jahren als in Nußloch noch Slaloms veranstaltet wurden. Auch wenn der Kurs recht eng ist und in der Vergangenheit neben positiven Stimmen auch entsprechend negative bekam, sollte für die Neuauflage zunächst auf Bewährtes zurückgegriffen werden.
Die Klaße K2 des nordbadischen ADAC Slalomeinsteiger Cups ging kurz nach 9 Uhr an den Start nachdem die Jugendlichen von ihrem Betreuer Rainer Geiger beim Ablaufen der Strecke die Ideallinie erklärt bekommen hatten. Die Gruppe einigte sich darauf trotz der wechselnden Streckenverhältniße, daß jeder Fahrer alle seine Läufe direkt hintereinander absolvieren sollte. Hiervon konnten schließlich die etwas unerfahreneren Piloten profitieren, was ein etwas anderes Bild in den Ergebnißen zur Folge hatte. Der Sieger lautete Michael Hochlehnert vor Mario Erkmann und Benjamin Stodolka, der als einziger des Trios seine Zeit noch auf feuchter Strecke gefahren hatte.
Nach etwa 1 Std 40min waren die Einsteiger mit ihrem Cup fertig so daß der Slalomleiter Stefan Körner die für 20min zur Besichtigung durch die ersten bereits anwesenden Starter freigeben konnte. Pünktlich gegen 11 Uhr gingen nun die ersten Autos an den Start. Was Fahrer und Fahrzeuge betrifft konnte das Team des vom ASC Neckargemünd unterstützten MSC Nußloch ein buntes Feld begrüßen. Von der erst knapp 16jährigen Einsteigerin Myriam Dietrich, die sich beachtlich auf ihrem eigenen VW Polo schlug, über weitere verbeßerte Polos gleichen Modells, einem Golf 4 R32 pilotiert vom SE-Cup Piloten Benjamin Stodolka oder gar einem Opel Speedster Turbo präsentierte sich so einiges auf dem Nußlocher Clubgelände. Gegen 12 Uhr wurden die Motorengeräusche etwas heißer. Udo Wagner und Andreas Dick vom pfälzischen AC Maikammer präsentierten ihren neu aufgebauten VW Golf 2. Neben den Fahrzeugen aus dem Hause VW gingen natürlich noch die unterschiedlichsten Fabrikate an den Start. Neben Honda Civics verschiedener Baureihen, einem Mitsubishi oder auch einem NSU TT waren es jedoch vor allem auch Fahrzeuge aus dem Hause BMW und Opel.
Mit einem Blick auf die Ergebnislisten läßt sich aber auch erkennen, daß die recht enge Strecke in Nußloch weder für front- noch für heckgetriebene Fahrzeuge große Vorteile bringt. Auch mit einem kleinen frontangetriebenen VW Polo mit 75PS waren die Fahrzeiten nur unwesentlich höher als mit einem heckangetriebenen gut 200 PS starken Opel Kadett C und mehr als 2L Hubraum.
In der Mittagspause demonstrierte unser Rettungßanitäter Volker Seibert allen intereßierten Teilnehmern und Besucher eine sogenannte „Extrication-übung“. Hierbei wird demonstriert wie einem verunfallten Fahrer ein Stabilisierungßystem für die Wirbelsäule samt einer Halskrause angelegt wird. So kann der Fahrer stabil aus dem Fahrzeug gehoben werden, was ohne dieses System vor allem bei den immer mehr verstrebten Sicherheitszellen durchaus ein Problem für nicht geschultes Rettungspersonal darstellt. Nähere Informationen zu dieser übung gibt es unter http://www.frw-motorsport.de/html/body_ex_ubung_wiesbaden.html .
Gegen 15.30 Uhr paßierte der letzte von 56 Teilnehmern die Ziellinie. Neben den 12 am Morgen gestarteten Slalom-Einsteigern konnten wir 44 weitere Starterinnen und Starter aus nah und fern bei uns begrüßen. Die Veranstaltung ging ohne größere Zwischenfälle reibungslos über die Bühne. Auch der Wechsel der einzelnen Startgruppen über das Nadelöhr an der Zufahrtsrampe ging dank der hervorragenden Disziplin aller Teilnehmer im Fahrerlager sehr flüßig von statten. Vielen Dank dafür, denn nur so konnte permanent ein Auto am Start sein.
Die meisten Siege des Tages fuhr der Landauer Holger Dietrich (VW Polo) ein. Er ging drei Mal an den Start und holte in allen drei Klaßen den Sieg. Die beiden schnellsten Zeiten des Tages fuhr Alexander Bärtl von den „Slalomfreunden Hohenlohe“ mit seiner Opel Kadett C Limousine am Ende der Veranstaltung ein. An ihn geht somit der inoffizielle Gesamtsieg.
Wir hoffen es hat allen gefallen, mal wieder eine neue/andere Strecke unter die Räder zu nehmen. Gerne würden wir euch auch im kommenden Jahr wieder bei uns in Nußloch begrüßen. Bis dahin machen wir uns ein paar Gedanken zur Strecke. Vielleicht läßt sich ja doch noch was am Streckenlayout feilen, so daß es auch größere Fahrzeuge etwas leichter haben sollten.
Der zu Beginn erwähnte ausgesetzte Regen ermöglichte auch das erneute Lärmgutachten, das im Rahmen unserer Veranstaltung erstellt wurde. Neben einem anerkannten Gutachter aus München war auch ein Mitarbeiter des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreises vor Ort. Dieser machte sich am Vormittag in der Zeit zwischen 9 und 12 Uhr persönlich ein Bild von der Veranstaltung, den Teilnehmern und vor allem von den startenden Autos.